Abnehmen durch Laufen: Fünf Fitness-Irrtümer

Verbrennt man mehr Fett, wenn man auf nüchternen Magen läuft? Und sollte man dafür am besten nur lange und langsame Läufe absolvieren? achim-achilles.de klärt auf.

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1. Durch Sport nimmt man ab

Auch wenn Sport gesund ist – durch Bewegung allein nimmt man nicht ab. Die Grundsatzregel lautet: Wer abnehmen möchte, muss mehr Kalorien verbrennen als aufnehmen. Jeder Mensch hat einen unterschiedlich hohen Bedarf an Energie, den er jeden Tag aufnehmen muss, abhängig von Alter, Geschlecht oder Gewicht.

Wie viele Kalorien jemand beim Sport verbraucht, ist ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine 70 Kilogramm schwere Person, die eine halbe Stunde joggt, verbraucht in etwa 365 Kilokalorien. Das entspricht gerade mal einem Schokoriegel. Eine halbe Stunde Bewegung rechtfertigt also keine Riesenportion Nudeln. Natürlich hilft Sport beim Abnehmen. Doch wer wirklich Gewicht verlieren will, muss neben dem Training auch auf eine bewusste und gesunde Ernährung achten.

2. Nur bei langen und langsamen Läufen baut der Körper Fett ab
Wer mit Joggen abnehmen will, muss stundenlang unterwegs sein, heißt es oft. Eine Studie der Université Laval in Québec zeigt jedoch: Je schneller man läuft, desto mehr Fett verbrennt der Körper. Die Testpersonen absolvierten über mehrere Wochen unterschiedliche Übungsvarianten. Im ersten Teil traten die Teilnehmer mehrmals pro Woche auf dem Fahrradergometer in gemütlichem Tempo in die Pedale. Das zweite Programm bestand aus einem Lauftraining mit schnellen, kurzen Einheiten. Das Ergebnis: Beim intensiven Training wurde dreimal so viel Körperfett verbrannt wie auf dem Ergometer.

3. Bauchmuskeltraining macht einen flacheren Bauch

Leider ist es unmöglich, Problemzonen gezielt zu bekämpfen. Auch wenn man Muskeln durch entsprechendes Training an der gewünschten Stelle stärken kann, Fettabbau lässt sich nicht auf bestimmte Regionen lenken. Beim Sport wird der gesamte Körper trainiert. Je nach Veranlagung nimmt man damit an manchen Stellen schneller ab als an anderen. Was gegen Speckbauch und Hüftröllchen am besten hilft: Ausdauertraining und gesunde Ernährung.

4. Krafttraining ist nur was für Muskelprotze

Muskeln helfen beim Abnehmen. Je mehr Muskelmasse im Körper vorhanden ist, umso mehr Fett wird verbrannt. Der Körper verbraucht aber nicht nur beim Sport Energie, sondern auch im Schlaf, im Büro oder auf dem Sofa. Grundumsatz nennt man den Energieverbrauch im Ruhemodus. Obwohl der Körper nichts tut, nimmt man ab. Je mehr Muskelmasse im Körper vorhanden sei, umso höher sei auch der Grundumsatz, erklärt Laufcoach Matthias Marquardt. Zu den Kalorien, die man durchs Laufen verbrennt, kommen auf diese Weise noch Kalorien hinzu, die einfach so verbrannt werden. Es lohnt sich also, Kraft- und Stabilisationsübungen in das Trainingsprogramm zu integrieren.

5. Laufen vor dem Frühstück macht schlank
Laufen auf nüchternen Magen soll beim Abnehmen helfen. Die einen halten das für Quatsch, andere schwören darauf. Ernährungswissenschaftler Wolfgang Feil empfiehlt, Morgenläufe nüchtern zu laufen – wenn das Training moderat ist und nicht zu lange dauert. Das trainiere den Fettstoffwechsel, so der Experte.

Grundsätzlich ist es so: Der Körper bezieht die notwendige Energie in erster Linie aus Kohlenhydraten. Nach dem Schlafen ist der Kohlenhydratspeicher relativ leer, die Fettreserven dagegen gefüllt. Wer ohne Frühstück losläuft, müsste demnach direkt mehr Fett verbrennen. Bei dieser Rechnung gibt es jedoch einen Haken: Fette verbrennen nur im “Feuer” der Kohlenhydrate.

Steht kein Zucker mehr zur Verfügung, bricht die Leistung ein, erklärt Ingo Froböse, Sportwissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln. Vor allem bei Laufanfängern ist dieser Zustand früher erreicht als bei trainierten Sportlern. Wer trotzdem gleich nach dem Aufstehen loslaufen will, sollte zumindest eine Banane oder Fruchtschorle einnehmen, empfiehlt Froböse.

via Abnehmen durch Laufen: Fünf Fitness-Irrtümer – SPIEGEL ONLINE.

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