Achten Kantinen und Caterer auf gesunde Ernährung?

Alles hat seinen Tag, auch die gesunde Ernährung. Der Verband für Ernährung und Diätetik hat dafür diesen Freitag ausgesucht. Anlass für das ECHO, sich in Kantinen und bei einem Caterer umzuhören.

Das Schnitzel mit Pommes ist der Star. Es steht auf Platz eins der beliebtesten Gerichte in den Betriebsrestaurants des Caterers Eurest, nach eigenen Angaben der größte in Deutschland. Gleich nach dem Schnitzel kommt die Currywurst. Und wenn eine Currywurst gegen ein vegetarisches Gericht antritt, gewinnt die Wurst, hat Florian Koss, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Eurest, beobachtet.

Fehlanzeige also mit gesundem Essen in der Kantine? Das kann man so nicht sagen. Ein gewisses Umdenken gebe es schon, sagt Christian Steuber, Leiter Menu Management bei Eurest. „Der Wandel geht, gerade bei der jüngeren Generation, zu leichterem Essen.

“Eine Stichprobe des ECHO bei südhessischen Unternehmen hat ergeben: Die Speisekarten bieten für jeden etwas. Neben Fleisch-Klassikern wie Gulasch, Schweineschulter oder Bockwurst gibt es auch Fisch, tägliche Salatbüfetts und vegetarische Gerichte. Große Firmen tun sich leichter mit solcher Vielfalt als kleine. Die haben zum Teil gar keine Kantinen, andere mochten an der Zufallsumfrage nicht teilnehmen.RezeptdatenbankDie Rezeptdatenbank der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist zu finden unter www.jobundfit.de.

Bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE sieht man die Veränderungen in Kantinen mit Sympathie. Seit 1996 schon gibt es dort das Programm „Job&Fit“, mit dem die DGE im Auftrag der Bundesregierung Qualitätsstandards für gesunde Betriebsverpflegung definiert.

Fettgehalt: Bandnudel schlägt Hackbraten

Eine Rezeptdatenbank und Vorschläge für Wochen- und Monatsmenüpläne helfen Firmen, einen ausgewogenen Speiseplan zusammenzustellen. Die Möglichkeit, sich überprüfen und zertifizieren zu lassen, haben bisher etwas mehr als 200 Kantinen wahrgenommen. „Da ist noch Luft nach oben“, findet Esther Schnur, Ökotrophologin im Referat Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der DGE.

Zu den Kriterien gehören: ein vegetarisches Angebot, mindestens einmal die Woche Fisch, täglich Gemüse. „Und es dürfen natürlich auch Fleischgerichte dabei sein“, sagt Ulrike Freund, Ökotrophologin bei der hessischen DGE-Sektion. Auf den „Job&Fit“-Musterspeiseplänen ist für jedes Gericht angegeben, wie viele Kalorien, Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß es enthält.So sollte es auch in Firmen sein, sagt Freund, denn dann könnten die Esser genau sehen, dass sie den Rinderhackbraten 32 Gramm Fett ausgleichen können, wenn sie am nächsten Tag zu den vegetarischen Bandnudeln 12 Gramm Fett greifen – eine Erziehung auf sanfte Art mit der Botschaft: Die Mischung macht’s. Oder, wie Freund sagt: „Die Speiseplanung ist das A und O.“

Über das Thema regionale Herkunft der Lebensmittel lässt sich so viel sagen: Wünschenswert wäre es, aber… „Das ist etwas schwierig umzusetzen“, sagt Freund. Denn regionale Anbieter könnten nicht immer die benötigten Mengen liefern. Florian Koss bestätigt das. „Wir legen großen Wert auf Regionalität“, sagt er, verweist aber auf die großen Mengen, die Eurest mit täglich 185 000 Essern braucht. Das ist für kleine Produzenten nicht ohne Weiteres zu schaffen.

Zweites Problem des Einkaufs vor Ort: Um die hohen Qualitätskriterien zu halten, müssten viele kleine Lieferanten ständig überprüft werden. Eurest hat deshalb einen eigenen Obst- und Gemüselieferanten. Der Wandel in den Kantinen schlägt sich übrigens auch sprachlich nieder. Eurest spricht von Betriebsgastronomie oder von Restaurant. Denn auch unter baulichen Gesichtspunkten hat das Ambiente der 60er Jahre ausgedient.

via Achten Kantinen und Caterer auf gesunde Ernährung? | Echo Online – Nachrichten aus Südhessen.

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