Prosecco beliebter als Champagner

Der norditalienische Schaumwein Prosecco wird inzwischen mehr getrunken als Champagner. Österreich ist der fünftwichtigste Abnehmer, aber die Steuern steigen.

Rom. Knapp, aber doch: Der Prosecco hat 2013 das Duell gegen den Champagner gewonnen. 307 Millionen Flaschen des norditalienischen Schaumweins wurden im vergangenen Jahr verkauft, der Champagner musste sich mit 304 Millionen abgesetzten Flaschen begnügen, teilte Giampietro Comolli, Chef des wirtschaftlichen Beobachtungszentrums für die Weinindustrie OVSE, am Freitag mit.

Im vergangenen Jahr wurden 11,5 Prozent mehr Prosecco-Flaschen als im Vorjahr exportiert. In der italienischen Heimat wurde wegen der Krise das dritte Jahr in Folge ein Konsumrückgang von 1,8Prozent gemeldet. Der Prosecco generierte 2013 einen Umsatz von 3,071 Milliarden Euro. Mittels verstärkter Exporte versuchen die Hersteller, die Konsumkrise in Italien zu kompensieren.

Prosecco, der perlende Weißwein aus der hügeligen Gegend um Treviso, erfreut sich auch in Österreich immer größerer Beliebtheit. Die Ausfuhren nach Österreich sind seit 2003 um 37 Prozent gestiegen und haben zuletzt einen Jahresumsatz von 7,8 Millionen Euro erreicht.

6100 Hektar Weinberge

Vor allem seit 2005 ist Prosecco gefragt wie nie, Österreich wurde fünftwichtigster Abnehmer. Ein Konsortium kontrolliert die Einhaltung der Produktionsregeln und achtet darauf, dass keine minderwertige Qualität unter dem Namen Prosecco verkauft wird.

Wegen der Nähe zu Treviso fahren viele Österreicher jährlich über die Grenze, um den Prosecco-Produzenten in den Gemeinden zwischen Conegliano und Valdobbiadene einen Besuch abzustatten.

Italien hat sogar ein Förderkomitee eingerichtet, um die Kandidatur der Hügel von Conegliano und Valdobbiadene zum Unesco-Weltkulturerbe zu unterstützen. Die Gegend besteht aus insgesamt 15 Gemeinden mit 6100 Hektar Weinbergen.

Wie sich der Prosecco-Konsum in Österreich weiterentwickeln wird, ist aber unklar – und zwar wegen der umstrittenen Steuerpläne der Regierung.

Die nun wieder eingeführte Schaumweinsteuer gilt für Champagner, Sekt und Prosecco Spumante. Hier werden ein Euro pro Liter (also 75 Cent je Flasche) fällig. Wer sich die Steuer sparen will, muss Prosecco Frizzante kaufen – der gilt (wegen des geringeren Flaschendrucks) nämlich steuerlich als Wein. Die Alkoholsteuer auf gebrannte Getränke steigt derweil um 20 Prozent. (APA)

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