Wie gesund ist Bier wirklich?

Das Bier: In hohen Mengen schädlich, in geringen Mengen aber ein Heilmittel?

Wie gesund ist Bier wirklich

„Oans, zwoa, gsuffa!“ heißt es zurzeit auf dem Münchner Oktoberfest. Krügeweise kann der Bierkonsum natürlich nicht gesund sein. In kleinen Dosen genossen, kann man sich und seiner Gesundheit mit Bier aber durchaus etwas Gutes tun.

Gerade ist wieder Oktoberfest-Zeit. Die Hauptbeschäftigung der sechs Millionen Besucher: Bier trinken, und zwar viel. In den Bierzelten wird oft nicht nur ein wenig über den Durst, sondern bis zur Besinnungslosigkeit getrunken. Das ist natürlich ungesund. Zu viel Alkohol schadet den Gehirn- und Leberzellen, macht abhängig und kann Krebs begünstigen.

Bier in geringen Mengen kann sich positiv auswirken

Das Stichwort lautet jedoch: Zu viel Alkohol. Biergenuss in geringen Mengen ist dagegen selten gesundheitsschädlich – ganz im Gegenteil: Das beliebteste alkoholische Getränk der Deutschen kann das Herzinfarkt-Risiko senken, das Immunsystem stärken und sogar glücklich machen.

Doch was man unter „geringen Mengen“ verstehen darf, ist von Land zu Land unterschiedlich. Laut der „Welt“ wird zum Beispiel in Portugal Männern empfohlen, nicht mehr als 40 Gramm Alkohol pro Tag zu sich zu nehmen – das entspricht etwa einem Liter Bier. In Deutschland hingegen empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), es bei 20 Gramm am Tag, also einem halben Liter, zu belassen. Für Frauen sollte sogar schon nach einem viertel Liter pro Tag, also etwa 12 Gramm, Schluss sein.

Wer es schafft, sich tatsächlich zu zügeln und den eigenen Konsum niedrig hält, der kann jedoch von positiven Eigenschaften des Goldsafts profitieren.

Bier stärkt das ImmunsystemBier stärkt das Immunsystem

Für eine Studie aus dem Jahr 2007, die in der Fachzeitschrift „Annals of Nutrition and Metabolism“ veröffentlicht wurde, sollten 57 Männer und Frauen über 30 Tage hinweg täglich eine geringe Menge Bier konsumieren. Für die Männer bedeutete das 660 Milliliter, was zwei kleinen Flaschen Bier entspricht, für die Frauen 330 Milliliter, entsprechend einer kleiner Flasche. Das Ergebnis: Nach den 30 Tagen waren die Abwehrzellen der Probanden aktiver und zahlreicher – für die weiblichen Probanden traf dies noch mehr zu als für die männlichen Teilnehmer der Studie.

Bier kann das Herzinfarktrisiko senken

Der Effekt von mäßigem Alkoholgenuss auf das Herz-Kreislauf-System wurde in zahlreichen Studien untersucht. Tatsächlich lassen einige dieser Studien erkennen, dass das Herzinfarktrisiko bei moderatem Bierkonsum sinken kann.

Auch für Patienten, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, kann sich das ein oder andere Gläschen positiv auswirken: Eine Studie des Harvard-Professors Eric Rimm aus dem Jahr 2012 zeigte, dass die Sterberate bei Männern, die zwischen zehn und 30 Gramm Alkohol am Tag zu sich nahmen, um ganze 42 Prozent niedriger lag als bei abstinenten Männern.

Bier macht glücklichBier macht glücklich

Dass Bier glücklich macht, wird dem einen oder anderen wohl bekannt vor kommen. Das Team um den Neurologen David Kareken der University of Indiana fand jedoch 2013 in einem Experiment heraus, dass nicht der Alkohol, sondern lediglich der Geschmack von Bier die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin auslösen kann. Die Wissenschaftler verabreichten 49 Männern geringe Mengen Bier und Limonade und beobachtete dann deren Dopamin-Ausschüttung im Gehirn.

Das Dopamin-Level stieg tatsächlich an, sobald die Männer Biergeschmack wahrnahmen. Da die von den Testpersonen konsumierte Menge Alkohol nur 15 Milliliter betrug und ihnen über einen Zeitraum von 15 Minuten zugeführt wurde, konnte der Anstieg des Glückshormons kaum durch den Alkohol – eine viel zu geringe Menge, als dass die Probanden etwas hätten spüren können – ausgelöst worden sein. Der Biergeschmack allein machte die Probanden glücklich. Und das, obwohl einige berichteten, dass ihnen die Limonade eigentlich besser schmeckte. Demnach dürfte es also auch glücklich machen, ein alkoholfreies Bier zu trinken.

Wer schon mal mit einem richtigen Kater aufgewacht ist, weiß, dass der Heißhunger auf Fett und Kohlenhydrate nach einer durchzechten Nacht nicht lange auf sich warten lässt. Das liegt an der appetitsteigernden Wirkung von Alkohol. So hält sich die Behauptung hartnäckig, Bier mache dick. Aber: Wer sich täglich ein Glas Bier zum Feierabend gönnt, nimmt weniger Kalorien zu sich als mit einem Glas Apfelsaft oder O-Saft.

Ein halber Liter Pils kommt auf etwa 210 Kalorien, die gleiche Menge Weizenbier auf etwa 225 Kalorien. Eine kleine Flasche Bier am Abend macht also nicht unbedingt dick, mehrere große Gläser, die einen am nächsten Morgen dann auch noch einen Bärenhunger auf Ungesundes bescheren, können sich hingegen sehr wohl im Gewicht niederschlagen.

 

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