Nahrung wird in Deutschland dramatisch teurer

Nahrung wird in Deutschland dramatisch teurer

Die Inflation in Deutschland zieht wieder kräftig an. Im Juni kletterte die Teuerungsrate auf 1,8 Prozent. Mit verantwortlich dafür war der noch viel stärkere Preisanstieg bei Nahrungsmitteln.

Teure Lebensmittel wegen Ernteausfällen nach Dauerregen und Hochwasser treiben die deutsche Inflation nach oben. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni um 1,8 Prozent zum Vorjahresmonat und damit so stark wie seit Dezember nicht mehr.

Das teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit. Im Mai waren es 1,5 und im April sogar nur 1,2 Prozent. Damit nähert sich die Inflationsrate wieder der Zwei-Prozent-Marke, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht.

Besonders stark verteuerten sich Nahrungsmittel: Hier zogen die Preise mit 5,4 Prozent dreimal so stark an wie die gesamten Lebenshaltungskosten. “Dafür dürften zumindest teilweise die Überflutungen in Deutschland verantwortlich sein”, sagte Commerzbank-Ökonomin Ulrike Rondorf. Sie hätten zu Ernteausfällen und Verzögerungen beim Transport geführt.

Schlechte Ernten für Preisanstieg verantwortlich

Auch schlechte Ernten wie beispielsweise in Neuseeland dürften eine Rolle gespielt haben. “Von dort wird viel Obst importiert, das im Preis derzeit besonders kräftig steigt”, sagte Rondorf.

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurden fast eine halbe Millionen Hektar Agrarland durch Überschwemmungen und Starkregen in Mitleidenschaft gezogen. “Auf vielen Feldern und Höfen steht noch immer das Wasser”, hieß es. Der finanzielle Schaden für die Landwirtschaft wird bisher auf 400 Millionen Euro geschätzt.

Auch Preise für Dienstleistungen ziehen an

“Die Details aus den Bundesländern zeigen jedoch auch, dass sich der Trend zu höheren Preisen für eine Vielzahl von Dienstleistungen fortsetzt”, schreiben die Volkswirte der Commerzbank.

“Reisen, Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche verteuerten sich in der ersten Jahreshälfte unabhängig von der Lage der Ferien spürbar. Hier spiegelt sich unserer Ansicht nach wider, dass die verfügbaren Einkommen in Deutschland derzeit deutlich steigen.”

Auch für Energie plus 3,0 Prozent mussten Verbraucher im Juni tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor. Von Mai auf Juni 2013 zogen die Verbraucherpreise insgesamt um 0,1 Prozent an. Details will das Bundesamt am 10. Juli veröffentlichen.

zum Artikel..

0
Like
Save

Comments

Write a comment

*