Knackiges Gemüse im Winter

Wer sein selbst gezogenes Gemüse richtig einlagert, kann auch an kalten Wintertagen frisches Weißkraut, Wirsing, Rosenkohl, Schwarzwurzel und Co. aus dem eigenen Garten genießen. Tipps zur perfekten Einlagerung gibt im neuen Teil der Gartenserie Markus Putzhammer, Kreisfachberater für Gartenbau am Landratsamt Berchtesgadener Land.

Weißkraut, Wirsing, Lauch, Rosenkohl, Grünkohl, Winterrettiche, Sellerie, Schwarzwurzel oder Pastinaken gehören zu den Wintergemüsesorten, die unverarbeitet eingelagert werden können und sich teilweise bis in den März des nächsten Jahres halten.

»Die Ernte soll an trockenen Tagen erfolgen«, rät Putzhammer, »dann das Gemüse an einer trockenen Stelle möglichst kopfüber lagern, damit noch vorhandene Restfeuchte entweichen kann.« Anschließend sollte nur das Nötigste wie faule Blätter von dem Gemüse entfernt werden, Wurzel niemals abschneiden, da es ansonsten zu Feuchtigkeitsverlust kommen würde. Auch die Umblätter dienen als Schutz gegen das Austrocknen.
Grundsätzlich sollte Wintergemüse so kühl wie möglich, also bei drei bis fünf Grad, und am besten im Dunkeln gelagert werden. Bis zum ersten strengen Frost eignen sich Garagen und Hütten perfekt, von Heizungskeller oder in einem Raum mit trockener Luft sollten Hobbygärtner jedoch absehen. »Gemüse niemals länger zusammen mit Obst lagern, da dieses Ethylen ausscheidet und somit den Reifeprozess beim Gemüse beschleunigen würde, das heißt, es wird schneller überreif und somit unbrauchbar«, weiß Putzhammer.

Wurzelgemüse in leicht feuchtem Sand lagern

Für die Lagerung von Wurzelgemüse wie Sellerie, Karotten, Schwarzwurzel oder Pastinaken empfiehlt Putzhammer das Einschlagen in leicht feuchten Sand. Zuvor sollten die nachtreibenden Blätter lediglich auf ein paar Zentimeter zurückgestutzt werden. Eine Haltbarkeit des Gemüses bis weit nach Weihnachten ist dadurch garantiert.

Frühbeete eignen sich perfekt als Vorratskammer für Zuckerhutsalat, Chinakohl, Endiviensalat, Sellerie oder Rettiche. »Das Frühbeet sollte bis auf den Grund ausgehoben werden, dann die Ernte nebeneinander reihenweise einschlagen und mit einer circa zehn Zentimeter dicken, trockenen Laubschicht abdecken«, rät der Kreisfachberater. Anschließend das Beet verschließen und gegen Lichteinfall abdecken, damit es zu keiner Erwärmung kommt. Bevor das Gemüse eingereiht wird, sollten die Salate, der Sellerie oder der Rettich gänzlich abgetrocknet sein. »Nimmt man einen Salat im Winter aus dem Frühbeet, werden zwar außen ein paar Blätter verschrumpelt sein, innen ist er aber so saftig wie im Sommer«, verrät Putzhammer.

Wer kein Frühbeet hat, kann sich auch ersatzweise eine Erdkammer aus Holz oder Beton bauen, die von oben mit Laub oder einem anderen Kälteschutz isoliert wird. Dabei muss der Hobbygärtner aufpassen, dass keine Mäuse in die Erdvorratskammer kommen, ansonsten ist die Ernte schneller verbraucht als gedacht.
»Auch eine Nutzung der Kellerschächte als Vorratsraum ist möglich. Dabei müssen sie von oben mit einer Wärmeschutzplatte gut abgedeckt werden«, informiert der Experte. Hat man zur Einlagerung einigermaßen kühle Räume zur Verfügung, kann Salat auch in Zeitungspapier eingewickelt und stehend gelagert werden.

Kürbisse sollen sich beim Lagern nicht berühren

Rosenkohl und Grünkohl können mindestens bis Weihnachten im Freien bleiben. Um dem oftmals im November häufigen Wechsel von Frost und Auftauen entgegenzuwirken, können sie jetzt mit großem Wurzelballen aus dem Beet herausgenommen und an sonnengeschützter Stelle wieder eingeschlagen werden. Die Haltbarkeit verlängert sich dadurch eindeutig.

Kürbisse sollten kühl gelagert werden und sich gegenseitig auf keinen Fall berühren. »Am besten eignet sich ein Lattenrost, liegen die Kürbisse aufeinander, ist Fäulnis garantiert«, betont Markus Putzhammer. Da die Früchte bei der Ernte meist noch nicht ganz reif sind, sollten sie bei Zimmertemperatur ein bis zwei Wochen nachreifen. Ebenfalls reifen größere grüne Tomaten in warmen Räumen gut nach, schließlich sollten sie unbedingt von der Staude genommen werden, ehe der erste Frost kommt. Caroline Irlinger

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