Geschmacksforschung : Kinder in Deutschland mögen Saft lieber “natur”

Ob kleine Esser lieber süße oder salzige Speisen essen, hängt davon ab, in welchem Land sie aufwachsen. Die unterschiedlichen Geschmäcker sollen für die Bekämpfung der Fettleibigkeit genutzt werden.

Gesunde Ernährung hat auch immer mit Verzicht zu tun, oder? Stimmt nicht. Das sagt zumindest Wolfgang Ahrens, Professor am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen.

“Wir glauben daran, dass gesunde Ernährung lecker sein kann – und auch Kindern schmecken kann”, erklärt er. Ahrens und seine Kollegen wollen herausfinden, welche Lebensmittel kleine Esser eher gut finden, welche nicht – und nach welchen Faktoren sich diese kulinarischen Vorlieben in der Kindheit entwickeln. Letztendlich gehe es darum, Ernährungsempfehlungen für Lebensmittel auszusprechen, die Kindern tatsächlich schmecken – und eben auch gesund sind, sagt Ahrens.

Für seine Studie hat er deshalb die Lebens- und Essgewohnheiten von 1700 Kindern zwischen sechs und neun Jahren aus den Ländern Italien, Zypern, Estland, Belgien, Schweden, Ungarn, Spanien und Deutschland beobachtet.

Das Ergebnis dieser Untersuchung, die im Fachblatt “Food Quality and Preference” veröffentlicht wurde: Der prägendste Faktor für kulinarische Vorlieben ist offenbar vor allem das Land, in welchem das Kind lebt – und isst.

Wer ernährt sich wie gesund?

Essen und Trinken

So ernähren sich die Deutschen

Jedes Jahr setzt man sich neue Vorsätze, wie zum Beispiel Gewicht verlieren…

Neues Jahr

Gute Vorsätze – und was wird daraus?

Deutsche Kinder lieben Fett

Beispielsweise zeigt die Studie, dass mehr als siebzig Prozent der deutschen Kinder Lebensmittel mit höherem Fettgehalt lieben, während nur 35 Prozent der Kinder aus Zypern diese Leckereien auch gut fanden. Gleichzeitig mochten die deutschen Testpersonen nur leicht süße Getränke besonders gern – Kinder aus Schweden, Ungarn und Italien aber bevorzugten Säfte, denen vergleichsweise viel Zucker zugesetzt wurde.

Woher das kommt? “Die Vorlieben der Kinder verschiedener Länder haben wahrscheinlich mit der dortigen Kultur und den erlernten kulinarischen Gewohnheiten zu tun,” sagt Ahrens.

Ein weiterer relevanter Faktor sei auch das Alter des kleinen Essers. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Vorliebe für Süßes oder sehr Salziges verstärken, wenn die Kinder älter werden – hierbei ist es egal, aus welchem Land die Testperson stammt.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Lebensstil der Kinder und auch der Eltern spielt kaum eine Rolle bei der Essenswahl. Entsprechend hat der Bildungsstand der Eltern oder ihr Fernsehverhalten – oder gar ob sie bestimmte Leckereien als Erziehungsmittel oder zur Belohnung einsetzten – keinen Einfluss auf die Vorlieben der Kleinen.

Auch war egal, ob die Mütter der Testpersonen sie als Säuglinge gestillt oder mit der Flasche gefüttert hatten. Ebenso wenig spielte die Empfindlichkeit des Geschmackssinns eine Rolle. Als unwichtig stellte sich außerdem heraus, ob es sich bei dem kleinen Esser um ein Mädchen oder einen Jungen handelt.

zum Artikel..

Dieser Beitrag wurde geposted in Nachrichten, Nahrungsmittel, Studien and tagged , , , , , , . Bookmark the permalink.

Antwort hinterlassen

Your email address will not be published. Required fields are marked *