Gesundes Essen

Ernährung als praktizierte ökologische Verantwortung

Können wir heute noch angesichts der Vielfalt und Angebote an Lebensmitteln von einer gesunden und ökologisch ausgerichteten Ernährung sprechen. Gibt es die “gesunde Kost” für alle? Ist für einen Menschen aus dem Norden dasselbe Lebensmittel gesund wie für einen Menschen aus dem Süden? Ist die japanische Kost gesünder als die mediterrane Küche der Italiener?

Gemüse im Garten.

Fakt ist, dass industriell-hergestellte Lebensmittel heute aus drei Zutaten bestehen: Zucker, Fett und Salz. Reicht das um unseren Körper (und unsere Seele) gesund zu erhalten? Natürlich nicht, würde jeder/e von uns spontan sagen, aber woraus sollten dann die Zutaten einer gesunden und vitalsteigernden Ernährung bestehen?

Die Fragen lassen sich nicht so einfach beantworten. Empfehlungen, was gesund oder ungesund ist, gibt es zuhauf: Gesundheitsdiäten, Integrationsstoffe, Vitamine, Geschmacksverstärker, Aromen, Mineralstoffe und jede Menge an Spezialprodukten. Die Lebensmittelindustrie versichert uns, dass nur die exakte und richtige Zusammensetzung unserer Nahrung Gesundheit und körperliches Wohlbefinden garantiert. Sprechen wir von der natürlichen Zusammensetzung der Lebensmittel, von jener, die die Natur hervorbringt, so können wir mit diesem Versprechen einverstanden sein. Unser Körper versteht es nämlich, aus den natürlich gewachsenen Lebensmitteln sehr viel mehr aufzunehmen als aus einem künstlich hergestellten Einzelprodukt, das keine Enzyme (Aufspalter) und Cofaktoren enthält.

Wie sehr wir uns von den Ursprüngen unserer Lebensmittel entfernt haben, fasst die deutsche EU-Parlamentarierin Renate Sommer so zusammen: “Die VerbraucherInnen haben ein Recht darauf zu wissen, was sie essen und 80% der EuropäerInnen leben in Städten. Woher sollen die Kinder dann wissen, dass Kartoffeln nicht auf Bäumen wachsen und Kühe nicht lila sind? Das muss ihnen wieder beigebracht werden. Aber nicht über die Produkte, sondern über die Familien und Schulen.” Gutes und gesundes Essen fordert also den Einsatz aller, die an Gesundheit, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft interessiert sind.

Gesundes Essen ist möglich

Trotz Warnungen und Hiobsbotschaften über mangelhafte Lebensmittel, Fehlernährung und anderen gesundheitsschädlichen Auswirkungen durch das Essen, habe ich einige Tipps gesammelt, von denen sich jede/r das Ihre/Seine daraus nehmen kann. Gesund Essen ist eine individuelle Entscheidung und der erste Schritt zum Umweltschutz.

Wir sollten möglichst wenig essen. Das heißt auch, dass wir wenig Fleisch essen sollten. Wenn wir schon Fleisch zu uns nehmen, dann sollte es aus biologischer, artgerechter Haltung stammen, das heißt ohne Hormone, Betablocker, Antibiotika und Tranquilizer gezüchtet worden sein. Die Portionen der Mahlzeiten sind bewusst klein zu halten. Ab und zu sollten wir auch einen Fasttag einlegen, an dem wir uns von Tee, Gemüseabsud oder viel Wasser ernähren. Das wichtigste dabei ist, sich als „selbst entscheidendes, fastendes, sich reinigendes“, nicht als „armes, hungerndes“ Wesen zu empfinden.

Wir sollten so essen, wie unsere Großmütter gegessen haben. Ich esse das was ich kenne, je weniger verarbeitet ein Lebensmittel ist, je weniger Zusatzstoffe es enthält desto besser.

Die Dosis macht das Gift. Wenn man täglich Vitamine in hohen Dosen zuführt, ist das das sicherste Mittel für einen Vitaminmangel (gilt vor allem für die wasserlöslichen Vitamine und die Eisenzufuhr).

Die Nahrungsmittel können nur regional angepasst produziert werden und schlaue Tipps sind unsinnig wenn ich in der Ernährung zwischen einem dreijährigen Kind und einer/m ExtremsportlerIn, einem Menschen aus dem Süden und einem aus dem Norden unterscheide.

Wir sollten Werbung kritisch hinterfragen, weniger vertrauen und mehr fragen, und misstrauisch sein bei Sprüchen wie “Wir machen Bio aus Liebe”.

Obst und Gemüse in der Erntesaison und je nach Region essen: zum Beispiel Spargel und Artischocken im Frühjahr, Orangen und Mandarinen im Winter, Zucchini und Peperoni im Sommer, Nüsse und Kastanien im Herbst.

Obst, Gemüse, Milch, Fleisch und Eier im Rohzustand und direkt von den ProduzentenInnen kaufen.

Gesundheit ist mehr als nur einige Zusatzstoffe im Essen, denn der Schlüssel zur Gesundheit liegt eher im Genießen als im Vermeiden der Anstrengungen des Lebens.

Essen ist in erster Linie Freude, Genuß, Entspannung und Anregung; ganz besonders ist Essen immer auch eine wunderbare Möglichkeit zur Kommunikation.

via OEW – Monatsthema.

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