SZ-Online: Nach dem Rückzug des Wassers steigt die Infektionsgefahr

Die Behörden empfehlen Helfern und Betroffenen, Schutzkleidung zu tragen. Kinder sollten vom Schlamm ferngehalten werden.

Nach dem Rückzug des Hochwassers aus den überschwemmten Gebieten entlang der Elbe und ihrer Nebenflüsse in der Sächsischen Schweiz steigt möglicherweise die Gefahr für Betroffene und Helfer, sich mit Krankheitserregern zu infizieren. „Es können sich durchaus hygienische Risiken ergeben“, sagt die sächsische Gesundheitsministerin Christine Clauß. Dies betreffe vor allem Menschen, die bei Aufräumarbeiten in Häusern, Kellern und Gärten intensiv in Kontakt mit zurückbleibendem Schlamm und Überschwemmungswasser kommen.

Das Ministerium empfiehlt daher allen, sich möglichst wirksam dagegen zu schützen. Aufräumende, die Keller und Wohnungen reinigen, sollten Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und wasserabweisende Kleidung tragen, um direkten Hautkontakt zu Wasser und Schlamm möglichst zu vermeiden. Zudem rät die Behörde den Menschen, sich sorgfältig die Hände zu waschen, bevor sie Essen zubereiten oder Lebensmittel verzehren. Selbst Raucher sollten sich gründlich den Schmutz von den Fingern spülen, ehe sie sich eine Zigarette anzünden.

Das Trinkwasser werde laut Gesundheitsministerium regelmäßig von den Wasserversorgern und den Gesundheitsämtern kontrolliert. Zum Verzehr sei ausschließlich einwandfreies Trinkwasser geeignet. Zudem sollten ausschließlich hygienisch unbedenkliche Lebensmittel verwendet werden, um sich damit zu ernähren oder Speisen zuzubereiten. Lebensmittel, die mit Überschwemmungswasser in Kontakt gekommen sind, sind möglicherweise kontaminiert. Hierbei sei besondere Vorsicht geboten, sie sollten im Zweifelsfall nicht gegessen werden.

Generell ist das Braun im Überschwemmungswasser nicht giftig. Die Farbe stammt von Sedimenten, winzige Gesteinsteilchen geben dem Wasser diesen Farbton. Was allerdings schon nicht mehr sichtbar ist, sind Chemikalien und Öle, die das Flutwasser mit sich bringt. Ebenso wenig lassen sich Bakterien im Wasser erkennen. Diese Keime, vor allem in Verbindung mit Lebensmitteln, stellen eigentlich die größte Gefahr dar.

Das sächsische Gesundheitsministerium empfiehlt daher, dass sich immungeschwächte Menschen, vor allem Kinder, nicht an den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser beteiligen und genau aufpassen, was sie essen.

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